Sabine Neddermeyer (geb. Kolloch) ist freie Journalistin (Mitglied im Deutschen Journalistenverband), Texterin und Bloggerin. Sie studierte Kunstgeschichte und Medienkultur in Braunschweig und Hamburg und ging nach einer kurzen Episode im Hamburger Haus des Axel Springer Verlags für eine lange Episode in die Werbung: zunächst für zwei Jahre zur vielfach prämierten Kreativschmiede Jung von Matt in der Hamburger Glashüttenstraße.

Sehr, sehr viele Etats und einen Creative Director-Posten auf dem Literatur-Etat von BMW MINI später, entschloss sich Sabine nicht nur, mit THE HOF ein eigenes Büro zu eröffnen, sondern vor allem auch wieder mehr ihren Interessen Kultur und Reisen nachzugehen. Seitdem schreibt sie als Freie für internationale Marken und Kampagnen und als freie Journalistin. Ihr Portfolio umfasst neben 15+ Jahren Erfahrung in der Werbebranche diverse Preise und Auszeichnungen sowie Marken- und Strategie-Wissen durch die Arbeit auf zahlreichen Brands.

Portraits: Maria Schiffer, Niklas Förster

Gut, DEINE VITA KENNEN WIR JETZT. UND SONST SO?

8 PERSÖNLICHE Fragen & ANTWORTEN.

Warum tust du, was du tust?

Nicht, weil ich den Erfolg suche in der nur vordergründig tollen Preis-Show, mit der in der Werbebranche nach gut oder schlecht, nach cool oder uncool gemessen wird. Ich versuche stattdessen seit Jahren, mich weiterzuentwickeln und mehr all jene kennen zu lernen, die Dinge für andere Menschen tun wollen. Egal, auf welchem Weg. Mich interessieren immer  mehr die Menschen und ihre Geschichten.

Welcher Moment hat alles verändert? 

Als ein wichtiger Mensch in meinem Leben zwei Wochen vor dem 51. Geburtstag die drei fatalen Worte „nicht“ “ mehr“ „behandelbar“ verinnerlichen musste.

Bist du auf etwas stolz?

Auf meine Passion. Auf die Fähigkeit, immer weiterzugehen und nie aufzugeben. Vielleicht auch ein bisschen, trotz einer nicht so schönen Kindheit das geschafft zu haben, was mich heute ausmacht: aus Negativem das Positive entwickeln zu können. Ich finde nämlich, mein Leben wird definitiv immer besser. Am meisten habe ich aus Schmerzen und Niederlagen gelernt.

Hast du Idole?

Alle, die auch im fortgeschrittenen Alter nicht aufhören möchten zu lernen, sondern sich große Neugier und Offenheit bewahren.   

VERRÄTST DU DEINE Schwächen?

Pflanzen groß werden lassen. Ganz schlimmes Thema. Bei mir überleben leider nur Sukkulenten. Meine grünen Daumen sind eventuell vom vielen Tippen schwarz geworden. Gut, einen Dschungel zuhause zu haben ist schön, aber gewiss durchaus verzichtbar.

Apropos verzichten: Ohne welche drei Dinge kannst du nicht leben?

Kaffee. Pläne in die Wirklichkeit umzusetzen. Kaffee.

Das heißt, du brauchst lange, um aus dem Bett zu kommen?

Lange ist gar kein Ausdruck! Mein eigentlicher Biorhythmus ginge so: Ab 16 Uhr, dann aber gerne auch bis um 2 Uhr arbeiten. Aber mich fragt ja keiner. Nächstes Leben also einfach als Fledermaus.

Was würdest du gern ändern auf der Welt?

Menschen Empathie beibringen können. Eine bewundernswerte Professorin am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig vertritt die interessante Theorie, dass man Mitgefühl wie einen Muskel trainieren kann. Vielleicht sollten wir statt des 1.000 Yogastudios lieber solche Muckibuden eröffnen? U. a. ist das tatsächlich aber auch der Grund, warum ich vor einigen Jahren in Berlin The HOF, das Kreativnetzwerk gegründet habe …

Zwei gute Sätze, die du mit auf den Weg bekamst?

Je älter ich werde, desto mehr verstehe und bestätige ich die beiden folgenden Sätze: Erstens kommt es immer anders. Und zweitens als man denkt. (gnihihi!). Der andere Satz: Be who you needed when you were younger.

Amen. Und: weitermachen! 😉